Brudi-Bräu

Unerschrockenes Selbstgebrautes seit 2016

Brudi-Bräu-Biere
Brauereiführung
Nachhaltigkeit und verantwortungsvoller Genuss
FAQ & Impressum

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FAQ

Hier beantworte ich ein paar Fragen, die ich als Brauer immer wieder höre. Ich hoffe, deine ist dabei... ;)

Frage: Braust du dein Bier nach dem Reinheitsgebot?

Antwort: Meistens schon. Obwohl vieles von dem was über das Reinheitsgebot erzählt wird großer Blödsinn ist (ältestes noch gültiges Lebensmittelgesetz der Welt und Garant der Qualität des deutschen Bieres zum Beispiel, einfach mal auf Wikipedia nachgucken) finde ich, dass es als Mindset für's Brauen durchaus seine Berechtigung hat. Alle Biere der Welt, sogar belgische Kirschbiere und chinesische Reisbiere werden mit Hopfen, Malz, Wasser und Hefe gebraut. Wer diese vier Zutaten gemeistert hat, kann wahrscheinlich mit fast allem gutes Bier brauen. Und mit allen Spezialmalzen, Aromahopfen und immer neuen Hefezüchtungen kann man allein aus diesen vier Zutaten geschmacklich eine Menge rausholen. Bevor ich also zu Früchten greife um ein fruchtiges Sommerbier zu brauen schaue ich immer nochmal, ob es nicht doch einen Aromahopfen gibt, mit dem es auch geht. Gleichzeitig betrachte ich das Reinheitsgebot nicht als Dogma. Wenn ein belgisches Dubbel eben nur mit Kandiszucker so schön trocken wird und ein Oatmeal Stout eben nur mit Haferflocken so schön cremig, dann rein damit. Ich achte aber natürlich darauf, dass Zutaten jenseits des Reinheitsgebots möglichst natürlich sind. Worauf du dich verlassen kannst: Ich werde niemals irgendwelche Klärungsmittel oder Schaumstabilisatoren in mein Bier rühren. Was übrigens fast alle deutschen Brauereien machen, obwohl sie hinten drauf "Gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot" schreiben. So viel zum Mythos "ältestes noch gültiges Lebensmittelgesetz der Welt"...

Frage: Warum braust du so viele dunkle Biere?

Antwort: Weil mein Brauwasser ziemlich hart ist und ich keine Lust auf chemische Aufbereitung habe. Dunkle Biere vertragen hartes Brauwasser ein bisschen besser. Oh und ich trinke sie lieber.

Frage: Wann braust du mal ein Pilsener?

Antwort: Wahrscheinlich nie. Zum einen finde ich Pilsener geschmacklich ziemlich öde. Zum anderen sind sie technisch sehr anspruchsvoll. Pilsener sind untergärige Biere, das heißt ich bräuchte einen Braukühlschrank und dafür fehlt mir der Platz. Außerdem finde ich Ales geschmacklich meistens interessanter und mit denen, die ich bisher gebraut habe, bin ich sehr zufrieden.

Frage: Was ist der Unterschied zwischen unter- und obergärig?

Antwort: Die Gärtemperatur. Die Hefen, die den Zucker aus dem Malz in Alkohol umwandeln haben unterschiedliche Wohlfühltemperaturen. Obergärige Biere (im englischsprachen Raum Ale genannt) brauchen Temperaturen zwischen 15 und 25°C. je nach Sorte. Sie arbeiten recht flott, produzieren dafür aber Gärnebenprodukte wie Ester und Phenole. Das bekannteste Beispiel ist wahrscheinlich das Weizenbier, dessen Bananennoten von Gärtemperaturen jenseits der 24°C kommen. Zu den Ales zählen ansonsten noch die meisten englischen oder amerikanischen Bierstile, fast alles aus Belgien und (je nach Definition) Kölsch und Altbier. Im Gegensatz dazu vergären untergärige Biere (im englischsprachigen Raum auch Lager genannt) bei Temperaturen um die 8-10°C. Das dauert länger als bei Ales aber es entstehen auch weniger Gärnebenprodukte, was die Biere klarer und leichter schmecken lässt. Typisches Beispiel ist ein Pilsener, das normalerweise keine Spur von Bananen- oder Nelkennoten aufweist. Weitere Lagers sind das Helle, Münchner Dunkel, Schwarzbier und Bockbier.

Frage: Ist Heimbrauen schwierig?

Antwort: Nein, gar nicht. Mit Extrakt-Kits ist Brauen ungefähr so schwierig wie Tütensuppe kochen. Und ungefähr so spannend. Aber das ist das Level an Fähigkeiten das für den Einstieg notwendig ist. Nahezu ohne Limit nach oben mit Dekoktionsmaischen und wilden Gärungen. Genau so weit ist die Preisspanne. Vom Braufässchen für einen niedrigen zweistelligen Betrag bis zum Vollautomaten für den Preis eines gebrauchten Kleinwagens kann man beliebig viel in das Hobby Heimbrauen investieren. Meine Empfehlung für den Anfang: Die Braubox von Besserbrauer. Sie bietet die Flexibilität des Maischebrauens, eine gute Anleitung mit der die Klippen des Einstiegs einfach zu umschiffen sind und fast vollständige Ausrüstung (fehlen nur noch ein 10-Liter-Topf, ein Eimer und ein Sieb) für einen moderaten Preis. Einzige Anmerkung zu den Anleitungen: Wenn da immer noch steht, dass die Fassgärung eine Woche dauert, macht mal lieber zwei draus. So könnt ihr euch den ersten explodierenden Sud sparen.

Frage: Hast du ein Schema, nach dem du deine Biere benennst?

Antwort: Ja, die meisten benenne ich nach Liedern die ich gerne höre. Manchmal übersetze ich die Namen in eine andere Sprache aber wenn du meine Biere alle mal probierst, kriegst du nicht nur einen guten Schwips sondern auch eine ziemlich coole Playlist. Für kleine Sude mit einer lustigen Etikettenidee mache ich von dem Schema aber auch mal Ausnahmen. Viel Spaß beim Raten...

Impressum und Kontakt

Du willst also wissen, wer hinter dieser Website steckt? Seltsam... aber okay. Bevor du mich kontaktierst möchte ich ein paar Dinge klarstellen, die den Grund für deine Kontaktanfrage vielleicht überflüssig machen:

Ansonsten bin ich unter crimson_sunrise[Klammeraffe]gmx.de erreichbar, wenn du Fragen, konstruktives Feedback oder eine Flasche mit Bierfehler hast. Oder wenn ich hier etwas justiziables posten sollte. Sollte aber nicht passieren.